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poesie-thread - wimsi - 26.04.2006

sooo meine lieben, hier kann jeder gedichte/texte/gedanken posten, die ihm was bedeuten.... muss nicht selbstverfasst sein, aber über sowas freuen wir uns natürlich noch mehr ^^
ich mach mal den anfang mit einem text, der mir gestern in den sinn gekommen ist....

Es geht mir gut wenn mich gute musik geflasht hat.

Kurz nach 11 uhr abends und es geht mir absolut nicht gut.... es ist echt schlimm, wenn das herz gegen das hirn arbeitet, bzw. umgekehrt. Mein herz schreit nach dir, mein hirn will dich aussperren. Ich weiß nicht, was ich machen soll.... ich will doch nur bei dir sein, in deinen armen liegen, deine lippen spüren.... aber wie soll das gehen? Uns trennt große entfernung, die nahezu unüberwindbar scheint.
Einfach so sein leben aufgeben, die zelte abbrechen und neu anfangen? Wie oft hab ich das schon getan? Will ich es wieder tun? Jetzt, wo ich endlich ein leben habe? Ich will es. Und kann es nicht. Nicht jetzt. Vielleicht nie. Aber kann ich wirklich nicht? Oder sind das wieder nur ausreden? Ich dreh mich im kreis. Ich weiß nicht, was du denkst.
Ich vermisse dich. Ich liebe dich! Aber soll ich das überhaupt?
Diese ungewissheit lähmt mich.
Es tut weh... wenn herz gegen hirn kämpft.



poesie-thread - Hirschi - 04.01.2007

Bin nicht gut in Gedanken aufschreiben, aber deinen kleinen Text fand ich doch sehr schön ^^


poesie-thread - wimsi - 10.01.2007

wow, danke ^^" hätt nicht gedacht, dass ich auf das ganze noch ne antwort bekomm ^^

naja, hab ich in ner sehr schwierigen zeit geschrieben, das musste einfach raus ^^"


poesie-thread - oicelot - 11.01.2007

Zitat:Ich sehe dich oft an
hoffentlich kannst du es verstehen,
es ist meine Wahl und mein Weg
mit dir zu gehen

Ich sehe dir gerne zu
bei allem was du machst,
bei allem was du tust
Mein Herz lebt auf wenn du lachst

Ich fühle mich nicht mit viel verbunden
- jedoch mit dir -
nach langer Suche habe ich dich gefunden
und du bist endlich bei mir

von mir...


poesie-thread - Dante - 22.01.2007

[center:28fd7f7885]Der Panther[/center:28fd7f7885]
[center:28fd7f7885]Im Jardin des Plantes, Paris

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, dass er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille -
und hört im Herzen auf zu sein.




Rainer Maria Rilke, 6.11.1902, Paris[/center:28fd7f7885]


poesie-thread - Aya Silberfuchs - 22.01.2007

Eines meiner abslouten Lieblinge von Goethe.





[center:336fb15a3e]Prometheus


Bedecke deinen Himmel, Zeus,
Mit Wolkendunst!
Und übe, Knaben gleich,
Der Disteln köpft,
An Eichen dich und Bergeshöhn!
Mußt mir meine Erde
Doch lassen stehn,
Und meine Hütte,
Die du nicht gebaut,
Und meinen Herd,
Um dessen Glut
Du mich beneidest.

Ich kenne nichts Ärmeres
Unter der Sonn als euch Götter.
Ihr nähret kümmerlich
Von Opfersteuern
Und Gebetshauch
Eure Majestät
Und darbtet, wären
Nicht Kinder und Bettler
Hoffnungsvolle Toren.

Da ich ein Kind war,
Nicht wußte, wo aus, wo ein,
Kehrte mein verirrtes Aug
Zur Sonne, als wenn drüber wär
Ein Ohr zu hören meine Klage,
Ein Herz wie meins,
Sich des Bedrängten zu erbarmen.

Wer half mir wider
Der Titanen Übermut?
Wer rettete vom Tode mich,
Von Sklaverei?
Hast du's nicht alles selbst vollendet,
Heilig glühend Herz?
Und glühtest, jung und gut,
Betrogen, Rettungsdank
Dem Schlafenden dadroben?

Ich dich ehren? Wofür?
Hast du die Schmerzen gelindert
Je des Beladenen?
Hast du die Tränen gestillet
Je des Geängsteten?

Hat nicht mich zum Manne geschmiedet
Die allmächtige Zeit
Und das ewige Schicksal,
Meine Herren und deine?

Wähntest du etwa,
Ich sollte das Leben hassen,
In Wüsten fliehn,
Weil nicht alle Knabenmorgen-
Blütenträume reiften?

Hier sitz ich, forme Menschen
Nach meinem Bilde,
Ein Geschlecht, das mir gleich sei,
Zu leiden, weinen,
Genießen und zu freuen sich,
Und dein nicht zu achten,
Wie ich.[/center:336fb15a3e]


poesie-thread - adrians - 31.03.2007

Ohhh...Poesie <3

Ich bin zwar kein guter Dichter..aber mich hat gerade die Schreiblust gepackt..dann schreibe ich mal - ja, gerade in diesem Moment kommt mir die Idee - ein Gedicht... ^^


Traum

Wie ein blick in deine augen,
Wenn die eignen nichts mehr taugen.

Wie ein ungebetner gast,
Keine Reue - keine rast.

Klarer nebel wabert leise,
Unterwegs auf weiter reise,
Undurchdringlich, wunderbar,
Kleine Bilder, dunkel - klar?

Er zeigt dir wunderbare welten,
die so wunderschön und hell
- ob sie leuten gar nichts gelten? -
Oder dunkel, grau und grell?

Viele Seiten haben welten,
Mit der sanftheit weißen schaums,
Düsternis ist dort nicht selten,
Das ist die nebl'ge welt des Traums.


poesie-thread - Hirschi - 01.04.2007

Dante schrieb:[center:28fd7f7885]Der Panther[/center:28fd7f7885]
[center:28fd7f7885]Im Jardin des Plantes, Paris

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, dass er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille -
und hört im Herzen auf zu sein.




Rainer Maria Rilke, 6.11.1902, Paris[/center:28fd7f7885]

Wow, hätte nich gedacht, dass das noch jemand kennt, bzw. dass überhaupt noch einer Rilke kennt, ich bin begeistert Angel


Mein absolutes Lieblingsgedicht:

Robert Browning: Pippa's Song

The year's at the spring
And day's at the morn
Morning's at seven
The hill-side's dew-pearl'd
The lark's on the wing
The snail's on the thorn
God's in his heaven
All's right with the world.


Für mich hat es eine sehr persönliche Bedeutung, außerdem ist es auch sehr zweideutig. Hoffe, es gefällt hier noch mehreren ^__^


poesie-thread - Dante - 01.04.2007

Hirschi schrieb:Wow, hätte nich gedacht, dass das noch jemand kennt, bzw. dass überhaupt noch einer Rilke kennt, ich bin begeistert Angel
ja, ist eines der wenigen Gedicht, die mich wirklich berühren, ich mag diese Mischung aus Trostlosigkeit und Resignation, wie kann man einen Panther nur einsperren ? glupsch


poesie-thread - adrians - 01.04.2007

Über dieses Gedicht musste ich vor kurzem noch eine Gedichtsanalyse schreiben.^^"

Schönes Gedicht... Ich mag eifnach fast alles an diesem Gedicht. <3


poesie-thread - Gast - 01.04.2007

Sterne und Träume

Weißt Du noch,
wie ich Dir die Sterne vom Himmel
holen wollte,
um uns einen Traum zu erfüllen?
Aber
Du meintest,
sie hingen viel zu hoch ...!
Gestern
streckte ich mich zufällig
dem Himmel entgegen,
und ein Stern fiel
in meine Hand hinein.
Er war noch warm
und zeigte mir,
dass Träume vielleicht nicht sofort
in Erfüllung gehen;
aber irgendwann ...?!

- Markus Bomhard -



poesie-thread - Hirschi - 01.04.2007

Was ich auch so richtig toll finde, ist das Loreley-Lied von Heinrich Heine (Heine rocks!):

Ich weiß nicht was soll es bedeuten
Dass ich so traurig bin;
Ein Märchen aus alten Zeiten,
Das kommt mir nicht aus dem Sinn.

Die Luft ist kühl und es dunkelt,
Und ruhig fließt der Rhein;
Der Gipfel des Berges funkelt
Im Abendsonnenschein.

Die schönste Jungfrau sitzet
Dort oben wunderbar;
Ihr goldnes Geschmeide blitzet,
Sie kämmt ihr goldenes Haar.

Sie kämmt es mit goldenem Kamme
Und singt ein Lied dabei;
Das hat eine wundersame,
Gewaltige Melodei.

Den Schiffer im kleinen Schiffe
Ergreift es mit wildem Weh;
Er schaut nicht die Felsenriffe,
Er schaut nur hinauf in die Höh'.

Ich glaube, die Wellen verschlingen
Am Ende Schiffer und Kahn;
Und das hat mit ihrem Singen
Die Lore-Ley getan.


poesie-thread - Gast - 02.04.2007

Auch nicht schlecht

Trost
Tröste dich, die Stunden eilen,
Und was all dich drücken mag,
Auch die schlimmste kann nicht weilen,
Und es kommt ein andrer Tag.

In dem ew'gen Kommen, Schwinden,
Wie der Schmerz liegt auch das Glück,
Und auch heitre Bilder finden
Ihren Weg zu dir zurück.

Harre, hoffe. Nicht vergebens
zählest du der Stunden Schlag:
Wechsel ist das Los des Lebens,
Und - es kommt ein andrer Tag.

Theodor Fontane



poesie-thread - Saltan - 02.04.2007

Willkommen und Abschied
Johann Wolfgang Goethe

Es schlug mein Herz, Geschwind, zu Pferde!
Und fort, wild wie ein Held zur Schlacht.
Der Abend wiegte schon die Erde,
Und an den Bergen hing die Nacht;
Schon stand im Nebelkleid die Eiche,
Wie ein getürmter Riese, da,
Wo Finsternis aus dem Gesträuche
Mit hundert schwarzen Augen sah.

Der Mond von einem Wolkenhügel
Sah schläfrig aus dem Duft hervor,
Die Winde schwangen leise Flügel,
Umsausten schauerlich mein Ohr;
Die Nacht schuf tausend Ungeheuer,
Doch tausendfacher war mein Mut:
Mein Geist war ein verzehrend Feuer,
Mein ganzes Herz zerfloss in Glut.

Ich sah dich, und die milde Freude
Floß aus dem süßen Blick auf mich;
Ganz war mein Herz an deiner Seite
Und jeder Atemzug für dich.
Ein rosenfarbnes Frühlingswetter
Lag auf dem lieblichen Gesicht,
Und Zärtlichkeit für mich, ihr Götter!
Ich hofft es, ich verdient es nicht!

Der Abschied, wie bedrängt, wie trübe!
Aus deinen Blicken sprach dein Herz.
In deinen Küssen welche Liebe,
O welche Wonne, welcher Schmerz!
Du gingst, ich stund und sah zur Erden,
Und sah dir nach mit nassem Blick:
Und doch, welch Glück, geliebt zu werden!
Und lieben, Götter, welch ein Glück!

Ein Gedicht, das in gewissem Sinne eine Biographie von Goehtes Jugendjahren ist.


poesie-thread - Hirschi - 04.04.2007

Wow, hier ist ja echt voll viel Bildung enthalten XD


Die schlesischen Weber (Heine)

Im düstern Auge keine Träne,
Sie sitzen am Webstuhl und fletschen die Zähne:
Deutschland, wir weben dein Leichentuch,
Wir weben hinein den dreifachen Fluch -
Wir weben, wir weben!

Ein Fluch dem Gotte, zu dem wir gebeten
In Winterskälte und Hungersnöten;
Wir haben vergebens gehofft und geharrt -
Er hat uns geäfft und gefoppt und genarrt -
Wir weben, wir weben!

Ein Fluch dem König, dem König der Reichen,
Den unser Elend nicht konnte erweichen,
Der den letzten Groschen von uns erpreßt
Und uns wie die Hunde erschießen läßt -
Wir weben, wir weben!

Ein Fluch dem falschen Vaterlande,
Wo nun gedeihen Schmach und Schande,
Wo jede Blume früh geknickt,
Wo Fäulnis und Moder* den Wurm erquickt -
Wir weben, wir weben!

Das Schiffchen fliegt, der Webstuhl kracht,
Wir weben emsig Tag und Nacht -
Altdeutschland, wir weben dein Leichentuch,
Wir weben hinein den dreifachen Fluch,
Wir weben, wir weben!


poesie-thread - Gast - 23.04.2007

Gedicht
...der werfe den ersten Stein
von Annegret Kronenberg

Wie spitze Steine werden die Worte

aus den Mündern herausgeschleudert,

wenn es darum geht, einem Menschen

übel nachzureden.

Diese Steine verfehlen selten ihr Ziel,

sie treffen, sie tun weh.

Und die Menschen kennen fast alle

die Christusworte: "Wer von euch ohne Sünde ist,

werfe als erster einen Stein."

Als diese Worte gesprochen wurden,

warf niemand.

Waren die Menschen damals nachdenklicher

oder fehlt heute das Schuldbewusstsein?

Finde ich auch nicht übel


poesie-thread - Itachi - 29.05.2007

Die Jugend kann nicht wissen,
wie das Alter denkt und fühlt.
Aber alte Menschen machen sich schuldig,
wenn sie vergessen was es hieß jung zu sein!

Liebe Grüße Kurdegard Hilth (Itachis Mutter)


poesie-thread - Gast - 29.05.2007

Ein Lächeln

Ein Lächeln kostet nichts und bewirkt viel.
Es bereichert die, die es empfangen,
ohne die ärmer zu machen, die es geben.

Es dauert nur einen Augenblick,
aber die Erinnerung währt manchmal ewig.
Niemand ist reich genug, um es entbehren zu können,
und niemand ist zu arm, um es nicht geben zu können.

Es bringt dem Heim Glück
und ist das zarte Zeichen der Freundschaft.
Ein Lächeln schenkt der müden Seele Ruh
und dem Verzweifelten neuen Mut...

Wenn Du einmal einem Menschen begegnest,
der Dir das Lächeln das Du verdienst, versagt,
sei großzügig, schenk ihm das Deine,
weil niemand ein Lächeln so nötig hat
wie der, der es dem anderen
nicht geben kann.


Verfasser unbekannt


poesie-thread - Itachi - 31.05.2007

Jeder von uns ist ein Engel,
mit nur einem Flügel
und wir können nur fliegen,
wenn wir uns umarmen.

-

Was mein Tuhen für einen Sinn hat,
kannst du mich erst fragen,
wenn es ganz klar ist,
das es keinen hat.

-

Du lebst

Eines Tages warst du da.
Niemand hat dich vorher gefragt,
ob du leben wolltest.

Nun lebst du.
Manchmal ist es schön.
Manchmal bist du traurig.
Vieles verstehst du noch nicht.

Du lebst, wozu?
Gott hat dir dein Leben gegeben.
Es ist kein Zufall.



poesie-thread - Gast - 03.06.2007

Ein Wort
Ein Wort, ein Satz -: aus Chiffren steigen
erkanntes Leben, jäher Sinn,
die Sonne steht, die Sphären schweigen,
und alles ballt sich zu ihm hin.

Ein Wort - ein Glanz, ein Flug, ein Feuer,
ein Flammenwurf, ein Sternenstrich -
und wieder Dunkel, ungeheuer,
im leeren Raum um Welt und Ich.

Gottfried Benn

Ja das sagt doch was aus, oder?