13.04.2009, 15:57
Dante schrieb:Eigentlich ist er ein guter Junge, auch gut in der Schule, räumt sein Zimmer auf, ohne dass man ihm das sagen muss, also kaum ein Anlass zu meckern, außer vielleicht seine Schlunzigkeit was den Umgang mit Dingen angeht, Schulhefte, Marmeladengläser, alles verschlunzt und verklebt, wenn er in der Nähe war, und seine ewige Streitlust, was seinen Bruder angeht....aber seit einiger Zeit (ungefähr einem halben Jahr) macht er wirklich viel Freude, ist zugänglich, verständig und einsichtig.An sich sind das doch relativ gute Vorraussetzungen. Ich meine, wenn er "nur schlunzig und gerne mit seinem Bruder streitet", brauchst du denke ich keine Angst zu haben, dass er in ein ungesundes Milleu abrutscht.
Zitat:Aber seit ein paar Wochen ist die Pubertät im Anmarsch, Pickelalarm, spaßige Erlebnisse mit dem Anhängsel, man kennt das ja. Wenns nur das wäre, kein Problem, aber nun kommen auch solche Dinge wieder, wie Aufmüpfigkeit und Rotzigkeit, vor allem, wenn er aus der Schule kommt, dann lässt er alles unter sich gehen, schnautzt rum, wenn irgendwas nicht so läuft wie er das möchte und der Ton ist dann wirklich so, dass mir das Messer in der Tasche aufgeht und ich echt an mich halten muss, um nicht ausfallend zu werden.Steck das Messer weg und hol dir nen Boxsack, nicht nur für dich sondern auch für ihn. Körperliche Betätigkeit hilft Aggression und Stress abzubauen.
Zitat:Ich weiß auch, dass das am Alter und an seinem Zustand jetzt liegt, aber ich weiß auch, dass ich selber die Pubertät relavit locker überstanden habe, auch demnach, was meine Eltern da erzählen.Wenn ich das hier so durchlese glaube ich, dass jeder meint er habe es relativ gut überstanden. ^^
Zitat:Daher frage ich mich manchmal, mache ich was falsch, liegt es an dem Einfluss der anderen, der heute ein anderer ist, als früher zu meiner Zeit, oder ist es einfach ne Charaktersache?Ich denke nicht, dass du etwas falsch machst. Eher nehme ich an, dass der Hormonhaushalt deines Sohnes ein wenig außer Kontrolle geraten ist. Ich glaube auch nicht, dass es an der Zeit liegt. Jugendliche neigten schon immer dazu sich gegen die amtierende Weltordnung aufzulehnen.
Zitat:was meint ihr, was habt ihr da für Erfahrungen gemacht, an euch selber, mit anderen.Ich habe vor allem in der 9./10. Klasse an den Jungs die Pupertät bemerkt. Da gabs Leute, die gelernt haben wie die bekloppten, weil sie ja ihre Zukunft sichern mussten und welche die Montags erzählten wie toll geil und was weiß ich das Bier am WE war und dass sie sich nächstes WE auf jeden Fall wieder besaufen wollen. Das krasseste was ich mal mitbekommen habe war, wie welche darüber gefaselt haben welche Dame welche sexuellen Vorlieben hat... ô_O
Zitat:Wie gehen eure Eltern damit um?Hm, keine Ahnung. Ich hatte sehr viele Freiheiten, die allerdings zu 90% an Bedingungen geknüpft waren, die ich dann eben erfüllt habe (Z.B. Zimmer aufräumen). Manchmal gab es aber auch schwierigkeiten, wenn ich z:b. bei einer Planänderung vergessen hab anzurufen (morgens um 2 :X).
Zitat:Machen sie ihre Sache gut, oder sollten sie bestimmte Dinge anders, besser machen, und wenn, wie?Ich würde mir wünschen, dass sie mal ne Runde mit mir Spielen (Brettspiel), wenn ich mal 3 Stunden durch die Gegend gerannt bin um die Aufträge meiner Mutter zu erfüllen...
Zitat:Wie gut kommt/kamt ihr mit ihnen zurecht, wie zufrieden seid ihr mit der Erziehung eurer Eltern (gewesen).Schwierig. Meine Mutter hatte grundsätzlich immer Probleme mit mir. Egal wie, dafür hatte sie sich auch um mich gekümmert wenn ich krank war. Letztens hab ich sie wegen Migräne um 3 aus dem Bett geschmissen... mir war richtig übel, in der Nacht...
Zitat:Braucht man überhaupt Erziehung durch Eltern oder Lehrer, um sich gut zu entwickeln, oder wäre man ohne sie ab einem bestimmten Alter besser dran?Nein, jeder Mensch braucht familiären Halt, den man natürlich nicht übertreiben sollte, aber auch nicht zu locker lassen werden sollte. Grundsätzlich: Der Junge muss kommen, nicht du.
schnibbe schrieb:Ich könnte mir schon vorstellen, das Freunde einen da sehr beeinflussen können. Allerdings hängt das meiner Meinung nach schon sehr von der Persönlichkeit ab, in welchem Rahmen. Dass du was falsch machst glaube ich nicht. In der Pubertät ist man auf einem groß angelegten Selbstfindungstripp, man probiert aus, man stößt an Grenzen, überschreitet sie und erlebt so, was dann passiert.Die Pupertät ist die Hochzeit der Manipulation. Pupertierende sind noch am ehesten für Werbung etc anfällig. Dementsprechend haben auch die Freunde ihren Einfluss. Wenn der Junge ein stabiles Umfeld hat, ist es sehr unwahrscheinlich, dass der Junge selbst abrutscht.
Zitat:Aus heutiger Sicht verständlich und nachvollziehbar.Im Grunde genommen ist jede "Übervorsichtigkeit nachvollziehbar. In den meisten Fällen sogar sofort. Ein Jugendlicher will es nur nicht nachvollziehen. ^^
Zitat:Meine Eltern können bis heute nicht nachvollziehen und anfänglich nur ganz schwer akzeptieren, dass ich nicht frühstücke (sondern einfach nur Milch trinke), dass ich Motorrad fahre und an freien Tagen auch mal bin 13 Uhr ausschlafe etc.Damit haben meine Eltern kein Problem. Ich lebe mein Leben, gekoppelt an ihres. Solange ich nicht anfange meine Eltern zu bestehlen etc. unterstützen sie mich.
Zitat:Ich glaube schon, dass man sich iwi "freischwimmen" muss und Menschen braucht, an denen man sich testen kann, bei denen man erfährt, was passiert wenn man Grenzen überschreitet. Und zwar in einem geschützten Rahmen. Das gilt natürlich nicht nur für Jugendliche sondern auch für Kinder. Spätestens die Gesellschaft zeigt, was dann passiert und die tut es meistens gnadenlos und hart.Mh, ich denke dass spätestens jetzt die Orientierung an einem Vorbild einsetzt. Meistens ist es noch nicht einmal Brad Pitt oder Madonna, sondern die eigenen Eltern.
Zitat:Das mit den Lehrern ist so eine Sache. Einige sind schon eher auf dem Tripp, dass sie das selbst brauchen den Schülern überlegen zu sein, einfach am längeren Hebel zu sitzen und das auch ziemlich (z.T. unfair) ausnutzen.Das sind Leute, die (sorry) nie aus der Pupertät rausgekommen sind...
Shinigami schrieb:*Ich schätze deine Schwester allerdings mit einem Hauch von Vernunft ein, die viele Pupertierende verlieren.
Dieses Selbstfindungsalter ist echt übel. Ich beobachte meine Eltern schon eine Weile weil meine Schwester grade in dem Alter ist,14.
Sie pendeln ständig auf dem schmalen grad zwischen: was darf ich erlauben und was verbieten.
Im Grunde denke ich das Eltern grade in der Pubertät ihren Nachwuchs nicht totzüchtigen und Maßregeln sollten^^
Natürlich sollten klare Richtlinien da sein.
Zitat:Ich bin dagegen das man seine Kinder schlägt.Pupertierende zu schlagen ist das schlimmst und falscheste was man machen kann. Irgendwann fangen sie nämlich an zurück zu schlagen (hat mir mein Vater z.B. mal erzählt, das er einfach irgendwann zurück geschlagen hat).
Aber ich weiß das es in bestimmten Fällen gar nicht mehr anders geht. Dann muss aber schon einiges passiert sein..
Ich fände es wichtig Ausnahmeregelungen zu treffen. Abkommen sozusagen. Beispielsweise nicht grundsätzlich zu verbieten länger als bis 12 aus dem Haus zu gehen. Sondern, wenn er was besonderes im Haushalt mach oder sowas oder eine gute Note nach Hause bringt es mal bis 3 oder 4 zu verlängern, solange er sich nicht ohnmächtig säuft. So verliert der Junge nicht das Ziel aus den Augen, weiß wie er sein Ziel ohne Auseinandersetzungen mit den Eltern erreichen kann. Wenn er, so ich nenne es mal "einsichtig" ist, wie du es im Eingang erzählt hast wird er sich den leichteren Weg aussuchen, auch wenn er erstmal den Speer schnappt und auf die Barrikaden geht.
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[SIZE="1"]"Ich liebe den Tod für das, was er mir schenkt und gleichzeitig verabscheue ich ihn dafür, was er mir antut." - Darudj Mortis Zoroaster Angra Mainyu
"Es gibt viele verschiedene Arten von Geistern, die versuchen, die Menschen zu täuschen - mit Gold, mit Juwelen, mit Gerstensaft, mit kleinen niedlichen Tieren oder mit Blumen. Warum sollte es nicht einer auch mal mit Verbandszeug versuchen?" - Brett aus "Der Schwur des Sommerkönigs - Terra Nova"[/size]
[SIZE="1"]"Ich liebe den Tod für das, was er mir schenkt und gleichzeitig verabscheue ich ihn dafür, was er mir antut." - Darudj Mortis Zoroaster Angra Mainyu
"Es gibt viele verschiedene Arten von Geistern, die versuchen, die Menschen zu täuschen - mit Gold, mit Juwelen, mit Gerstensaft, mit kleinen niedlichen Tieren oder mit Blumen. Warum sollte es nicht einer auch mal mit Verbandszeug versuchen?" - Brett aus "Der Schwur des Sommerkönigs - Terra Nova"[/size]